Demokratie-Tag / Fake News Seminar
Zu zwei besonderen Veranstaltungen fand sich der Jahrgang 10 unserer Schule zusammen. Der auch schon in der Vergangenheit initiierte Demokratie-Tag sollte dazu beitragen, warum es wichtig ist, für Demokratie und eine freie Gesellschaft zu streiten. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich mit den Bereichen der Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, freier Persönlichkeitsentwicklung und Grundlagen von Freiheit und Sicherheit auseinandersetzen.
Dies geschah umso akzentuierter, da zu all den Themen Vertreter der HNA, des Hessischen Rundfunks, der Hessischen Muslime für Demokratie und Vielfalt sowie der Zeitzeuge Wolfgang Thüne (der als Sportler in der DDR aufwuchs) zu Gast waren.
Zusammen mit diesen Gästen konnten in einer vielfältigen Interaktion eigene Vorstellungen und Meinungen bewusst gemacht und in Teilen zugleich hinterfragt werden. Es gab Gelegenheit, dazu Fragen zu stellen. So schilderten die Vertreter der Zeitung und des Radios eindrücklich die Wichtigkeit einer freien Presselandschaft und dass Anfeindungen gegen Journalisten und das Unwort der „Lügenpresse“ leider keine Seltenheit mehr sind. Provokante Thesen führten zu einer lebhafte Auseinandersetzung an dessen Ende Wolfgang Thüne durch seine Erfahrungen in der DDR noch einmal verdeutlichte, wie besonders und wertvoll eine freiheitliche Grundordnung ist.
In der Vergangenheit wurde dazu aufgerufen mehr Demokratie zu wagen. Heutzutage werden wir uns bewusst, dass diese aktiv gestaltet und sogar verteidigt werden muss. Das Seminar zum Thema Fake News war von besonderer Qualität. Und schnell wurde deutlich, dass solche Inhalte zur Grundausstattung schulischer Medienerziehung gehören sollten. Seit geraumer Zeit bewegen wir uns in einem schwierigen Feld. Politiker erklären unbequeme Wahrheiten kurzerhand zu Fake News. Scheinbare Wahrheiten werden ungeniert eingesetzt und instrumentalisiert, um Meinungen zu beeinflussen. Da wird die runde Erde sozusagen schnell mal zu einer Scheibe gemacht. Ein Interesse daran haben Einzelpersonen, Gruppen, ja sogar Staatsregierungen, wenn es ihrer eigenen Sache dient. Diese Umdeutung kommt einer Manipulation in großen Stil gleich. Populisten haben dabei ein leichtes Spiel.
Umso mehr war es deshalb von Wichtigkeit, diesen „Machenschaften“ mit Hilfe des Seminars auf den Grund zu gehen. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten Merkmale von Fake News, stellten Definitionen auf und lernten Vorgehensweisen, wie ein solch manipulierter Inhalt zu entschlüsseln sei. Dabei wurden auch die Grundlagen eines gut austarierten Artikels in einer Art Mini-Schreibwerkstatt, Recherchearbeit und die Frage nach seriösen Quellen in Augenschein genommen. Am Ende stand ein vielfältiger Strauß an Möglichkeiten im Umgang mit sogenannten Fake News. Die Schülerinnen und Schüler sind sensibilisiert worden, haben Ansätze erlernt zu hinterfragen. Es war auch ein Beitrag zum Demokratieverständnis. Dies ist vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Internetlandschaft unabdingbar.
Sascha Dams