Deutsch - Intensivklassen (IK)
Die Lehrerin zeichnet in einer Deutsch-Intensivklasse (IK) einen Clown mit einer dicken roten Nase an die Tafel, zeigt darauf und fragt: „Was ist das?“ Die elfjährige Nensi aus Albanien meldet sich aufgeregt und antwortet: „Das is Tomatte!“
Szenen wie diese sind typisch für den Unterricht in einer IK an der Georg-August-Zinn-Schule. Neben Nensi sitzen Kinder aus Thailand, Kamerun, Japan, Argentinien und Spanien. Einige sind erst seit ein paar Wochen, andere bereits seit zehn Monaten in Deutschland. Sie eint das Interesse, die deutsche Sprache zu lernen. Was sie unterscheidet, sind ihre Voraussetzungen: Die Spannbreite reicht von Schülern, die über keine oder wenig Deutschkenntnisse verfügen, bis hin zu schreib-und leseunkundigen Lernenden.
Das Lehrerteam der IK stellt sich der Herausforderung, dieser Diversität gerecht zu werden sowie die individuellen Bedürfnisse der IK-Schüler zu berücksichtigen. Sie können dabei auf viel Erfahrung der Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) zurückgreifen: Diese begann bereits vor bald 40 Jahren mit der schulischen Integration von Heimkehrer- bzw. Aussiedlerkindern aus Russland und Polen.
Die Schüler werden altersgemäß und unabhängig von ihrer Herkunft in die Intensivklassen eingeteilt. Das Integrations- und Förderkonzept der heutigen Europaschule hatte bislang die Einrichtung von folgenden Deutsch-Intensivklassen vorgesehen.
- IK1 für die Schulbesuchsjahre 5 bis 7.
- IK2 für Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klasse
Durch den aktuell verstärkten Zustrom von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten und Kindern mit Migrationshintergrund erhöht sich die Anzahl der aufzunehmenden Schüler für die Deutsch-IK. Die GAZ reagiert auf diese neue Situation mit der weiteren Entwicklung des bestehenden, flexibel gestalteten Konzeptes (s. Schaubild).
Die Kinder bzw. Jugendlichen werden nach Alter, Leistungsvermögen und individueller Entwicklung auf aktuell fünf Klassen (Stand des Schuljahrs 2015/16) verteilt und nach Rücksprache im Team eingestuft. In den IK können sie für die Regelklassen qualifiziert werden. Ihnen wird zudem die Möglichkeit geboten, an der Sprachprüfung „Deutsches Sprachdiplom“ (DSD) der Kultusministerkonferenz teilzunehmen.
Das Integrations- und Förderkonzept der GAZ bietet somit allen IK-Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrem Alter oder ihrer Herkunft nicht nur intensiven, für den weiteren Lernerfolg unverzichtbaren Sprachunterricht, sondern auch einen individuell abgestimmten Einstieg in das deutsche Schul- und Bildungssystem.
(Stand September 2015)
English version of this article here, provided by Bili group 16/17
(authors: Parwane Ibrahimkhail, Bhente Amir Seyed)