Das Beste aus zwei Welten – Die Georg-August-Zinn-Schule öffnet ihre Türen für Grundschüler
Große Veränderungen stehen an der Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) bevor: Ab dem kommenden Sommer wird die Europaschule nicht nur Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 unterrichten, sondern erstmals auch eine eigene Grundstufe beherbergen. Damit wird die GAZ zur Schule für Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse – ein Schritt, der die Bildungslandschaft im Stadtteil nachhaltig verändern dürfte.
„Die neue Grundstufe an der GAZ ist eine sehr gute Nachricht für die gesamte Schulgemeinde“, freut sich Schulleiter Dominik Becker. „So entstehen neue Lernräume, die zeitgemäßes und kindgerechtes Lernen ermöglichen. Kinder bekommen bei uns Raum, um sich zu entfalten, zu entdecken und gemeinsam zu lernen.“
Entlastung für umliegende Schulen
Hintergrund der Entscheidung ist der steigende Bedarf an Grundschulplätzen im Stadtteil. Schulen wie die Brückenhof-Nordhausen-Schule, die Schenkelsberg-Schule und die Dorothea-Viehmann-Schule arbeiten derzeit an ihren Kapazitätsgrenzen. Die neue Grundstufe soll hier Entlastung schaffen. „So wird die Bildungslandschaft im Stadtteil gestärkt und langfristig gesichert“, betont Becker.
Gleichzeitig entstehe ein Ort des gemeinsamen Lernens über mehrere Jahrgänge hinweg. Jüngere und ältere Kinder sollen voneinander profitieren, indem sie sich im Schulalltag begegnen, einander unterstützen und gemeinsam wachsen.
Moderne Lernräume und sanfter Übergang
Die Vorbereitungen für die neue Grundstufe laufen auf Hochtouren. „Die Entscheidung fiel zwar kurzfristig, aber die Planungen rund um die Sanierung und Weiterentwicklung der GAZ sind schon seit Jahren Thema“, erklärt der Schulleiter. In enger Abstimmung mit der Stadt Kassel, dem Staatlichen Schulamt und den Planern der GWGpro sei eine klare Zeitschiene für die bauliche und organisatorische Umsetzung entwickelt worden.
Damit der Übergang für die jüngsten Schülerinnen und Schüler gelingt, setzt die Schule auf behutsame Eingewöhnung. Durch enge Kooperation mit den umliegenden Kindertagesstätten, Kennenlernangebote und Patenschaften mit älteren Schülern soll der Start so angenehm wie möglich verlaufen. „Unser Ziel ist, dass sich jedes Kind von Anfang an sicher fühlt und mit Freude ins Schulleben startet“, so Becker.
Lernorte zum Wohlfühlen
Die neuen Klassenräume werden komplett neu ausgestattet und auf die Bedürfnisse der Erstklässlerinnen und Erstklässler zugeschnitten. Flexible Möbel, digitale Tafeln und kindgerechte Medientechnik sollen Lernen, Bewegung und Kreativität gleichermaßen fördern.
„Die Räume sollen nicht nur Lern-, sondern auch Lebensorte sein“, betont Becker. „Kinder sollen sich bei uns wohlfühlen, spielen, entdecken und gemeinsam wachsen.“ Auch der Schulhof wird entsprechend umgestaltet und mit neuen Spielgeräten ausgestattet. Ergänzend steht das Kulturhaus Oberzwehren für Kreativ- und Bewegungsangebote bereit – vom Theater über Tanz bis zu Sportprojekten.
Ein besonderes Highlight ist der „Maker Space“ der GAZ, in dem Kinder schon früh erste Erfahrungen mit Technik und Digitalisierung sammeln können – etwa beim Programmieren kleiner Roboter oder beim Arbeiten mit 3D-Druckern.
Ganztag und Mittagessen inklusive
Auch das Ganztagsangebot wird von Anfang an mitgedacht. „Wir arbeiten derzeit an einem vielfältigen Konzept, das Bewegung, Kreativität, Ruhe und Förderung miteinander verbindet“, erklärt Becker. Gemeinsam mit der Stadt Kassel werden geeignete Kooperationspartner gesucht.
Ein warmes Mittagessen wird es ebenfalls von Beginn an geben. Der derzeitige Caterer der Schule wird täglich zwei kindgerechte Gerichte anbieten. Langfristig soll das Angebot mit dem Ausbau der Mensa erweitert werden.
Ein starkes Team für die Jüngsten
Das Team der neuen Grundstufe wird aus erfahrenen Grundschullehrkräften, sozialpädagogischen Fachkräften und Ganztagsmitarbeitenden bestehen. Unterstützt wird die Schule durch das Kasseler Projekt „SchuBS – schulbezogene Sozialarbeit an Grundschulen“, das Kinder, Eltern und Lehrkräfte im Alltag begleitet.
Individuelle Förderung steht im Mittelpunkt: Jedes Kind soll entsprechend seiner Stärken und Bedürfnisse unterstützt werden – ob in Sprache, Bewegung, Kreativität oder im kognitiven Bereich.
Lernen in Gemeinschaft – von Anfang an
Manche Eltern fragen sich, ob sich die jüngsten Kinder in der „großen GAZ“ sicher fühlen können. Becker begegnet diesen Sorgen mit Zuversicht: „Unser Leitmotiv lautet ‚Gemeinsam ans Ziel‘ – und genau das leben wir. Jedes Kind wird wahrgenommen, ernst genommen und individuell begleitet.“
Das Besondere an der neuen Struktur sei, dass Grundschulkinder von der Vielfalt und Erfahrung der älteren Mitschüler profitieren könnten. „So verbinden wir das Beste aus zwei Welten: Lernen in einer großen, lebendigen Gemeinschaft und Geborgenheit in einem geschützten Raum.“
Ganzheitlich, kreativ und europäisch
Pädagogisch verfolgt die neue Grundstufe einen ganzheitlichen und stärkenorientierten Ansatz. Neben den klassischen Fächern werden kulturelle Bildung, Musik, Kunst und Theater eine zentrale Rolle spielen. Ebenso wichtig ist soziales Lernen: Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung und respektvoller Umgang prägen das Miteinander.
Mattenbergstraße 52
info@gaz-kassel.de