Mehr als nur Vokabeln lernen…

Viki Hajtos ist eine von zwei Landessiegerinnen des diesjährigen „Bundeswettbewerb Fremdsprache“. Bei dem geht es nicht nur um Grammatik und Vokabeln, sondern auch um Kreativität und Lust am Argumentieren.

Bis vor kurzem hatte Viki Hajtos aus der Klasse 9e mit Vulkanismus ungefähr so viel zu tun wie, sagen wir, Twilight-Heldin Bella Swan mit Abseitsregeln im Fußball. Das hat sich mit einem Aufsatz über feuerspeiende Berge geändert, den die 16-Jährige beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen präsentiert hat: Von 345 Teilnehmern aus den Jahrgängen 8 und 9 hat sie die hessische Jury derartig von ihrem Sprachtalent überzeugt, dass diese sie zu einer von zwei Landessiegerinnen gekürt hat.

Die bemerkenswerten Details dieser Auszeichnung: die GAZ-Schülerin stammt aus Miskolc in Ungarn, lebt erst seit zwei Jahren in Kassel und erklärte der Jury die Zusammenhänge von Magma, Erruption und Schmelze auf Englisch – eine Frucht ihres bilingualen Unterrichts an der Europaschule.

Der Bundeswettbewerb Fremdsprache fördert junge Leute, die gerne und gut mit Sprachen umgehen. Er richtet sich mit seinen Programmen an sehr unterschiedliche Gruppen. Bei den hessischen Teilnehmern und Siegern überwiegen nach Auskunft von Beobachtern bislang Schülerinnen und Schüler von Gymnasien. Dass mit Viki eine Schülerin von einer Integrierten Gesamtschule Landessiegerin wurde, ist ein Novum. Sie selbst hält von der hierzulande noch üblichen Trennung der Bildungswege übrigens gar nichts: „Bildung und Intelligenz sind doch zwei völlig verschiedene Dinge,“ sagt sie entschieden: „Der Junge, der da hinten in meinem Kurs sitzt, kann doch genauso schlau sein wie jemand, der auf ein Gymnasium geht. Und ich kenne hier auf meiner Schule viele, die bestimmt eine gute Zukunft haben!“ Wer Viki im Gespräch kennenlernt, dem werden keine Zweifel kommen, dass dies auch für sie selbst gelten wird.