Ein Plus für die Sprachenvielfalt:

Türkisch als neues Angebot an der Europaschule

Dass man an einer Europaschule in verschiedenen Fremdsprachen unterrichtet und diverse europäische Sprachen lernen kann, ist vermutlich ungefähr so aufregend wie, sagen wir, die Aussage, dass ja Bayern München Fußballrekordmeister sei. Wenn sich aber eine hessische Schule mit einem Pilotprojekt auf den Weg macht, türkisch als Wahlpflichtfach anzubieten, ist dies ungefähr so bemerkenswert, als wenn der VfL Bochum nächstens in der Europa-League kicken würde.

Okay: Das mit dem VfL ist ausgedacht. Das mit dem Pilotprojekt hingegen nicht: „In der Bundesrepublik Deutschland leben ca. drei Millionen Menschen, die Türkisch als Muttersprache sprechen. Die eigene Muttersprache als moderne Fremdsprache in der Schule weiterzuführen, erlaubt es ihnen, ihre kulturellen und sprachlichen Wurzeln intensiv zu pflegen und erweitern,“ heißt es in einer offiziellen Beschreibung des Vorhabens, das an der GAZ bald verwirklicht werden kann. Ab Jahrgangsstufe 7 wird es voraussichtlich bereits nach den Sommerferien einen Wahlpflichtkurs Türkisch geben. „Eine tolle Sache“, freut sichSchulleiter Dominik Becker, denn ein solches Angebot erweitere für interessierte Schülerinnen und Schüler nicht nur den kulturellen Horizont, sondern auch die Qualifikation für ihren beruflichen Werdegang: „Es wertet unsere Schule, an der ohnehin eine große Sprachenvielfalt herrscht, weiter auf.“

Um das Pilotprojekt sinnvoll auszubauen, wäre es sehr wünschenswert, wenn dann im Anschluss auch in einer erreichbaren Oberstufe türkisch angeboten werden könnte. Denn immerhin ist die Sprache nicht nur die offizielle Landessprache der Türkei, sondern sie ist auch in wachsendem Maße als Verkehrssprache in weiten Teilen der Welt verbreitet, wie z. B. in den Balkanstaaten sowie in West- und Mitteleuropa. Gründe genug also, Türkisch an einer Europaschule anzubieten – und vielleicht auch bald an weiteren regulären Schulen?

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