Beziehungsweise – Ein Tanzprojekt der besonderen Art
Eigentlich sind immer alle froh, wenn es Ferien gibt. Umso erstaunlicher sind das Engagement und der Mut, sich in den Weihnachtsferien auf ein außergewöhnliches Projekt einzulassen. Tanzen statt vorm Fernseher oder am Handy zu sitzen? Das geht! Und das geht nicht nur, sondern springt, hockt, rennt, wirft sich auf den Boden, streckt, dreht sich und berührt. Berührt hat es auch das begeisterte Publikum, das am ersten Sonntag des neuen Jahres den Weg ins Kulturhaus Oberzwehren fand.
Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 7 bis 10 zeigten das in acht Tagen entwickelte zeitgenössische Tanztheaterstück, in dem es um die Darstellung von Beziehungen ging. An der GAZ wird Kulturelle Bildung in den KuBi-Kursen nicht nur einfach gelehrt, sondern auch in vielfältiger Weise praktiziert. Vielleicht kann man so die Offenheit dieser jungen Menschen erklären, die von der Tänzerin und Tanzpädagogin Tina Machulik und dem Theaterpädagogen Benjamin Porps sensibel und motivierend angeleitet wurden. Die grau gekleideten Schülerinnen und Schüler lernten Präsenz zu zeigen, wenn sie zunächst die Beziehung zu sich selbst, später zu einem anderen und dann innerhalb und mit einer Gruppe darstellten.
Nur mit der Sprache des Körpers gelang der Ausdruck von Melancholie, Angst und Isolation. Aber auch Kraft, Liebe und Freude wurden tanzend auf Beziehungen zu Eltern, Freunden und sogar Tieren bezogen. Im Gespräch nach der Aufführung wurde deutlich: Sich selbst und die eigenen Erfahrungen zu zeigen, war das Wichtigste für die Tänzerinnen und Tänzer. Dieses Tanzprojekt gelang in Zusammenarbeit der Georg-August-Zinn-Schule mit Frau Ittner, Frau Veuskens und Herrn Koch, dem Kulturverein thearte Theaterkunst und Kommunikation e.V., dem Frauentreff Brückenhof sowie dem Kulturraum Oberzwehren.
Wir danken Aktion Tanz - Bundesverband Tanz in Bildung und Gesellschaft und Kultur macht stark für die Finanzierung des Projekts durch das Programm Chance Tanz.
Christine Veuskens