Zum 200. Geburtstag von Mary Shelleys Frankenstein
„The beauty of the dream vanished, and breathless horror and disgust filled [Frankensteins] heart.“
It will thrill you -
It may even shock you -
It might even horrify you -
Passend zum 200-jährigen Jubiläum seit der Erstveröffentlichung (im Jahre 1818) von Mary Shelleys „Frankenstein“ setzten sich die Erweiterungskurse (Dams und Hollstein) des Jahrgangs 8 mit einem der wegweisendsten Schauerromane in der englischen Literatur auseinander. Shelley zeichnete in ihrem ‚gothic novel‘ das Bild eines äußerst widersprüchlichen Charakters Viktor Frankenstein, der sich ehrgeizig und ambitioniert in seine Arbeit stürzt und beseelt ist von dem Gedanken Leben zu erschaffen. Auf der anderen Seite lernten die Schülerinnen und Schüler einen Hauptprotagonisten kennen, der seine Familie vernachlässigt und diese sogar in Gefahr bringt. Unfähig sich seiner erschaffenen Kreatur zuzuwenden, die sich nach Menschlichkeit sehnt, kommt es zum unausweichlichen Konflikt.
Den Schülerinnen und Schülern gelang es dabei, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und die Lektüre auf typische Merkmale des Genre-Begriffs hin zu untersuchen. In einer Schreibwerkstatt spürten die Englischlernenden der Stimmung und Atmosphäre der sehr bekannten Friedhofsszene nach, in der Frankenstein Leichenteile zusammensucht. Tagebucheinträge ermöglichten zudem ein Eintauchen in die Gedankenwelt der Hauptcharaktere. Ein kritischer Blick auf den innerlich so zerrissenen Frankenstein wechselte mit zeitweiser Sympathie für das Monster. Letztendlich waren sich beide Erweiterungskurse einig darüber, dass ein Held im klassischen Sinne hier nicht auszumachen war.
Insgesamt hat die Lektüre großen Anklang gefunden. Die Schülerinnen und Schüler haben sich mit Begeisterung auf ein wahrhaft schaurig-schönes, aber eben auch zeitloses literarisches Werk eingelassen. Das Werk wurde abschließend mit einem weiteren Höhepunkt versehen. Beide Kurse schauten sich den schwarz-weiß Filmklassiker von 1931 mit dem großen Boris Karloff an. Dieser Film wich zwar in Teilen vom Buch ab, erzeugte aber dennoch ganz viel Stimmung und Atmosphäre. Das Arbeiten mit klassischer Literatur wird ein Schwerpunkt bleiben. Auch in den Klassen 9 und 10.
Sascha Dams