Von der Idee zum Kostüm!

Ein außergewöhnlicher Blick hinter die Kulissen des Staatstheaters Kassel. Im Mai besuchte der WPU Kurs „Textil“ des Jahrganges 9 das Staatstheater Kassel. Allerdings nicht für eine Theater- oder Musicalaufführung, sondern um vor Ort den Beruf des Maßschneiders kennenzulernen.

Der Leiter der Herrenschneiderei, Herr Lehmann, bot uns diesen Einblick an. Ihm dafür ein großer Dank!

Herr Lehmann erklärte den interessierten Schülerinnen mit großer Geduld und Offenheit, wie er und sein 10- köpfiges Team die kreativen Ideen der Kostümbildner in maßgeschneiderte Kostüme für den jeweiligen Schauspieler oder Sänger umsetzen. Neben dem eigentlichen Nähen gehören das Anfertigen der Schnittmuster, die Auswahl und das Bestellen der Stoffe bzw. weiterer Materialien, sowie das Reinigen der Kostüme zu den Aufgaben der dort arbeitenden Maßschneider. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter der Kostümschneiderei auch bei den Proben anwesend, um beim Ankleiden zu helfen und ggf. notwendige Änderungen vornehmen zu können.

Meistens arbeiten sie im Schneideratelier, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an großen Tischen bzw. an den diversen Nähmaschinen sitzen und sich auch gegenseitig unterstützen und austauschen können. Hier durften sich die Schülerinnen sogar einmal selbst an den dortigen Nähmaschinen bzw. Bügelstationen ausprobieren!

Erstaunt waren die Teilnehmerinnen, wie aufwendig das Anfertigen der Kostüme ist. So stecken zum Beispiel in einem Herrenanzug (Hose und Sakko) gut 80 Arbeitsstunden!

Selbstverständlich werden die Kostüme ebenso wie die anderen Requisiten nach der Spielzeit nicht entsorgt, sondern in riesigen Hallen außerhalb der Stadt zur weiteren Verwendung eingelagert.

Ermöglicht wurde dieser Besuch durch die Planung und das Engagement der Studentin Melina Werner, die derzeit ein Praktikum an der GAZ absolviert. Ihr dafür noch einmal ein herzlicher Dank! (RIN)