2. Hessisches Landestreffen von „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ in Frankfurt
„COME AS YOU ARE“ – Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt macht Schule
So lautete das Motto des diesjährigen Netzwerktreffens der über 80 Courage-Schulen in Hessen, das von 5 Schüler*innen der GAZ mit Herrn Fach besucht wurde. Mit der Reform des Lehrplans wurde Geschlechtervielfalt und die Anerkennung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intersexuellen Menschen zum schulischen Auftrag erklärt. Dies wurde in der Öffentlichkeit zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Deshalb sollte diese Veranstaltung Schüler*innen und Lehrkräften die Möglichkeit bieten, sich mit den Themen „Ehe für Alle“, Geschlecht, Sexualität und Gleichwertigkeit aller Menschen zu beschäftigen.
Den Auftakt gestaltete der schwule Kabarettist Malte Anders, der mit seinem fünfzigminütigen Programm „Homologie“ durch Deutschlands Schulen tourt. Mit Witz, Nachdenklichem und überraschenden Fakten sorgte er bei Schülern und Erwachsenen gleichermaßen für Begeisterung. Schlagfertig und mit großer Ehrlichkeit beantworte er danach die Fragenkärtchen der Schüler*innen.
Workshop: „Nicht über, sondern mit uns reden“ von Josephine Petrik
Wir haben diesen Workshop gewählt, weil wir mit Menschen, die eine „andere“ sexuelle Orientierung haben, reden und ihre Erfahrungen kennenlernen wollten. Nach einem kurzen Ja-Nein-Spiel kannten wir die Teilnehmer besser und bekamen danach einen Einblick in die verschiedenen Sexualitäten und waren erstaunt, wie umfangreich dieses Thema ist. Am Ende sollten wir raten, welche sexuelle Orientierung die Workshopleiter haben. Einer war früher eine Frau, hatte sich aber mehr als Mann gefühlt. Durch Hormonspritzen hat er sich dann zum Mann entwickelt. Dies kann man heute noch an den ziemlich kleinen Händen und Füßen erkennen, was für einen Mann recht ungewöhnlich ist. Es gab aber auch welche, die sich zu gar keinem Geschlecht hingezogen gefühlt haben. Anschließend sprachen wir noch über die Ehe für alle und die Genehmigung zur Adoption von Kindern für die sogenannten Regenbogenfamilien, also mit gleichgeschlechtlichen Eltern. Der Tag war sehr informativ, spannend und hat uns eine andere Sichtweise auf das umfangreiche Thema Sexualität gegeben.
Workshop „GeschlechterRolle Mensch“ von Sarah Gerhold
Bei unserem Workshop spielten wir Theater. Nach einem kurzen Ja-Nein-Spiel mit Fragen wie „Mein Vater kocht mehr als meine Mama“ haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt. Wir mussten ein Standbild zu einem bestimmten Thema darstellen und es den anderen zeigen. Anschließend führen die drei Kursleiter in Theaterform vor, wie sich die Tochter bei den Eltern „outet“, also ihnen sagt, dass sie lesbisch ist und eine Freundin hat und wie die Eltern daraufhin komplett ausrasten. Danach durften wir Vorschläge mchen, wie die Eltern besser reagieren sollten und daraufhin haben sie das Stück noch einmal gespielt, ohne Anschreien und Vorwürfe machen. In der nach folgenden Übung sollten wir auf dem Stuhl eine „normale Haltung“ einnehmen und sie in eine männliche bzw. weibliche verändern. Dann sollten wir eine schule bzw. lesbische Haltung einnehmen, aber wir sagten, dass es keine solche gibt und jeder so ist wie er ist. Zum Abschluß machten wir ein Rollenspiel, was passiert, wenn zwei Schwule und zwei Lesben in die Stadt gehen und was andere Menschen dazu sagen.
Bild: v.l.: Sarah, Georgi, Josephine, Fawzia und Gani