Auf die Rollstühle, fertig, los!

Unter diesem Motto hatten die 8c, die 8d und die 9c die Gelegenheit, die Sportart Rollstuhlbasketball hautnah zu erleben und erste Erfahrungen mit dem Rollstuhl als Fortbewegungsmittel und Sportgerät zu sammeln. Das Schulprojekt ist eine Initiative der Unfallkasse Hessen in Kooperation mit den Mainhatten Skywheelers aus Frankfurt.

 

Kaum waren die Sportrollstühle in der Sporthalle am Heisebach angekommen, wurden sie schon von den ersten Schülern in Beschlag genommen. Doch es gab auch Vorbehalte. „Muss ich mitmachen? Ich hab ein komisches Gefühl dabei, mich in einen Rollstuhl zu setzen“ meinte eine 15-jährige Schülerin. „Gerade deshalb musst du es ausprobieren, damit du weißt, wie ich mich fühle“ entgegnet Kursleiter Sebastian Arnold, der selbst seit 15 Jahren im Rollstuhl sitzt und die Sportart seit 14 Jahren betreibt.

Vorwärtsfahren, drehen und weiterfahren: die ersten Übungen sind noch leicht zu bewältigen. Doch schon beim Rückwärtsfahren kommen die ersten aus der Richtung. Richtig schwierig wird es, als der Ball im Fahren vom Boden aufgenommen werden soll, vom Dribbeln und Korbwurf ganz zu schweigen. Schnell wird klar, dass Rollstuhlbasketball technisch anspruchsvoll und ein harter Leistungssport ist.

Die Inklusion, das gemeinsame Lernen von Schülern mit und ohne Behinderung, ist derzeit ein heißes Thema an Hessens Schulen. Im Rollstuhlbasketball ist sie bereits umgesetzt, nur unter umgekehrten Vorzeichen. Hier spielen schon immer Behinderte und Nichtbehinderte, Männer und Frauen zusammen in einer Mannschaft. Ein ausgeklügeltes Punktesystem sorgt für Chancengleichheit.

„Zum einen ist es die ungewohnte sportliche Herausforderung, die die Schüler begeistert, zum anderen baut der Workshop aber auch Hemmschwellen und Berührungsängste ab, weil sich die Schüler in die Situation eines Betroffenen hineinversetzen können und sich mit dem Thema Behinderung aktiv auseinandersetzen“, meint Heinz Helge Fach, der die Veranstaltung an die Schule geholt hat.

„Das war einfach geil“ bringt es ein Schüler nach dem schweißtreibenden Abschlussspiel auf den Punkt und gibt damit die Meinung vieler wieder. Das freut Sebastian Arnold, für den sich die weite Anreise aus Hanau gelohnt hat, denn am Ende hat er fast alle dazu gebracht, mitzumachen. (FAH)

 

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